Botswana II - Thomas Althaus - Zoologe

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Botswana II

Moremi Game Reserve (private Reise im Jahre 2003)

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Das Moremi Game Reserve (= Wildreservat), ein 5000 km2 grosser Nationalpark im Nordosten des Okavangodeltas, besteht aus trockenen Gebieten, Sumpflandschaften, kleinen Seen und Flüsschen. Diese überquert man auf abenteuerlichen Knüppelbrücken.

Beim Überqueren der total 4 Knüppelbrücken mussten wir jedesmal aussteigen und die Brücke zu Fuss überqueren, sonst hätte sie der Last eventuell nicht standgehalten. Dabei stach uns natürlich das Warnschild ins Auge. Wer möchte da schon baden ?

Krokodile sind das eine, aber wenn man dann zu Fuss auch noch solche Begegnungen hat, vergeht einem auch die letzte Lust, in den klaren Wasserstrassen ein erfrischendes Bad zu nehmen... (Moremi)

Es gibt auch andere Hindernisse in Moremi. Hier wurde die Strasse durch zwei Schwergewichte versperrt. Zu Fuss, den Instruktionen unseres Guides folgend, kamen wir ihnen bis auf wenige Meter nahe und konnten genau beobachten, was sie eigentlich machten.

Die beiden jüngeren Bullen schüttelten mit ihren Köpfen die Bäume und es fielen kleine, reife Früchte auf den Boden, welche diese Elefanten voll konzentriert eine um die andere mit dem Rüssel sammelten und in den Mund steckten.

Die Augen waren voll auf die Aufgabe konzentriert. Mit diesem Bild habe ich mir übrigens ein Ziel dieser Reise erfüllt: Einem wilden Elefanten so nahe zu kommen, dass es möglich ist, seine Augen zu fotografieren (das Tele-Bild wurde nicht bearbeitet.

Ein Grössenvergleich zeigt, wie winzig klein diese Früchte waren. Für die Elefanten müssen sie ein Leckerbissen gewesen sein, denn sie liessen sich durch nichts und niemanden bei ihrer Tätigkeit stören. Und satt wurden sie davon wohl auch nicht gerade.

Grautoko (Tokus nasutus). Im Gegensatz zu vielen anderen Tokoarten halten sich die Grautokos meist in Bäumen auf und fliegen nur selten zu Boden. (Moremi)

In dieser lieblichen Gegend schlugen wir unser Nachtlager auf, neugierig beobachtet von einer Herde Impalaweibchen (Aepyceros melampus melampus) (Moremi)

Nein, das waren keine Impalas, sondern zwei Böcke der selteneren Art Kobus leche, also Letschwe-Wasserböcke (auch Litschi genannt) und zwar der Unterart Kobus leche leche, dem Roten Letschwe, von dem es ca. 30'000 im Okavangodelta gibt.

Unser Camp im Moremi Game Reserve. Die Zelte stellten wir immer selbst auf, sammelten Holz, halfen bei den Küchenvorbereitungen und dann auch beim Abwaschen. Am Morgen stellten wir fest, dass wir unser Zelt l auf einen Flusspferdwechsel gestellt hatten.

Frühmorgens fuhren wir durch eine feucht-neblige Landschaft, ähnlich einer englischen Parklandschaft - wenn da nur nicht die Impalas und Paviane gewesen wären, die, als sich der Nebel lichtete, die Strahlen der Morgensonne genossen.

Auch dieser kleine See hätte eigentlich zum Baden geladen, wenn da nur nicht die Bewohner - Nilkrokodile (Crocodylus niloticus) - gewesen wären. (Moremi)

Mit einer Körperlänge von bis zu 1 m ist der Südliche oder Rotwangenhornrabe (Bucorvus leadbeateri) der grösste Vertreter der Nashornvögel. Da der Bestand wegen der Habitatzerstörung leider rückläufig ist, werden zweite Küken heute künstlich aufgezogen.

Das nördliche Botswana (inkl. Moremi) gehört zum Verbreitungsgebiet der Südafrikanischen Giraffe (Giraffa camelopardis giraffa). Da deren charakteristische Fleckenzeichnung oft durch individuelle Unterschiede überlagert ist, wird die Bestimmung schwierig.

Ein anderes Exemplar, praktisch an derselben Stelle. Obwohl sie fast die Zeichnung einer Netzgiraffe hat (die eigentlich in Nordkenia beheimatet ist), gehört sie ebenfalls zur Unterart Giraffa camelopardis giraffa, also der Südafrikanischen Giraffe.

Vier weitere Vertreter der Südafrikanischen Giraffe , mit individuellen Unterschieden der Musterung. Diese dient übrigens der Hitzeabgabe, verläuft doch im Unterhautgewebe um jeden Flecken eine ringförmige Arterie, die Äste in den Flecken hinein aussendet

Zu dieser Giraffengruppe gehörte noch eine weitere erwachsene Kuh und wir haben uns gefragt, zu wem wohl die drei Jungtiere gehören. Vermutlich handelte es sich bei zweien davon um Zwillinge (Giraffen verständigen sich übrigens im Infraschallbereich).

Eine Leierantilope der Art Tsessebe (Deutsch: Sassaby) (Damaliscus lunatus) (Moremi)

Andere Huftiere, wie hier Sassaby, Impala und Gnu, vergesellschaften sich gerne mit Giraffen, denn dieses höchste Säugetier, welches bis 6 m gross werden kann, sieht weit über die Umgebung und kann bei Gefahr frühzeitig warnen oder die Flucht ergreifen.

Auch Steppenzebras gab es natürlich im Moremi Game Reserve zu sehen. Hier ein prächtiger Hengst, vermutlich der Unterart Equus quagga boehmi, also Sambesi-Zebra.

Wenn das Gebiet reich an grösseren Huftieren ist, dürfen sie nicht fehlen: Die Löwen. Wir entdeckten sie etwas abseits der Strasse, ganz unscheinbar im Schatten einiger Mopane Büsche.

Wir wagten uns mit unserem Safarifahrzeug etwas näher und sahen dann, dass es sich um drei prächtige Mähnenlöwen handelte. Sie hielten - mit dicken Bäuchen - eine nachmittägliche Siesta.

Landschaft in der Nähe unseres zweiten Nachtlagers im Moremi Game Reserve, mit einer schönen Impalagruppe und einem imposanten Termitenstock. Diese Wahrzeichen der afrikanischen Steppe haben immer die Farbe des Untergrundes (kupferrot, gelb oder grau).

Eine grosse Herde weiblicher Roter Lechwes (Kobus leche leche). Diese Antilopenart ist an Schwemmebenen sowie jahreszeitlich überflutete Sümpfe, wie das Okawangodelta, gebunden. Im seichten Wasser ernähren sie sich fast ausschliesslich von Sumpfgräsern.

Die nördliche Grenze des Moremi Wildreservats wird vom Khwai River gebildet, der ein Abfluss des Okavango ist. Wir fuhren diesem Fluss entlang, bevor wir dann in den Chobe National Park gelangten.

Im Khwai sahen wir auch wieder Flusspferde. Es ist erstaunlich, wie diese Tiere immer wieder Teiche und Flüsse - auch relativ abgelegene - besiedeln. Auf der Suche nach geeigneten Gewässern können sie viele Kilometer durch trockene Landschaft wandern.

Der Sattelstorch (Ephippiorhynchus senegalensis) kann 145 cm lang werden und hat eine Flügelspannweite von bis zu 250 cm. Damit gehört er zu den grössten flugfähigen Vögeln der Welt. Leider ist er heute durch das Bevölkerungswachstum in Afrika gefährdet.

Ein Paar Klunkerkraniche (Grus carunculatus). Ihr Name bezieht sich auf zwei weiss befiederten Lappen, an beiden Seiten der Kehle. Für ihre Nahrung (Wurzeln von Wasserpflanzen, Insekten, Schnecken, Frösche) sind sie von Feuchtgebieten abhängig

Dieselben Klunkerkraniche beim Wegfliegen. (Moremi, Khwai River). Mit einer Standhöhe von 165 bis 175 cm und einem Gewicht von ca. 8,5 kg ist diese Vogelart sogar noch etwas grösser als der Sattelstorch.

Der Hammerkopf oder Schattenvogel (Scopus umbretta), mit seiner ungewöhnlichen Kopf- und Schnabelform. Er frisst hauptsächlich Fische und Amphibien. Sehr speziell ist sein riesiges Nest, welches das Hundertfache des Eigengewichts des Vogels erreichen kann

Ein Heiliger Ibis (Threskiornis aethiopicus) im Flug. Seine Flügelspannweite beträgt 112 bis 124 cm. (Moremi, Khwai River)

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