Jordanien - Thomas Althaus - Zoologe

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Jordanien

Bilder aus dem Jahre 2011 (Reise im April 2011 mit Liberty Bird)

Diese Karte des Heiligen Landes ist einer der kostbarsten Kulturschätze Jordaniens. Sie war auf dem Boden einer byzantinischen Kirche aus dem 6. Jh., auf deren Grundmauern 1896 die griechisch-orthodoxe St. Georgskirche in der Stadt Madaba erbaut wurde.

Eine Ziegenherde im Wadi al Wala. Dass die Herde von einer Frau gehütet wird, ist der Normalfall. Effektiv ist das Hüten der Schaf- und Ziegenherden bei den Beduinen Sache der Frauen (ausser während den Menstruationstagen).

Vom Mount Nebo (880 m ü. M.) soll Moses in das gelobte Land hinab geschaut haben, bevor er starb, ohne es selbst betreten zu haben. Moses soll auch auf dem Berg Nebo begraben worden sein. Man sieht das Jordantal, das Tote Meer und die Hügel von Jerusalem.

Auf dem Mount Nebo wurde um 393 n.Chr. eine Kirche erbaut und seitdem immer wieder umgestaltet. Die Hauptattraktion dieser Gedächtniskirche ist eines der schönsten frühchristlichen Mosaike aus dem Jahre 531 n. Ch. mit interessanten Mensch-Tier Szenen.

Etwa 7 km nördlich der Mündung des Jordans ins Tote Meer liegt die Stelle, wo Johannes der Täufer gelebt und gewirkt haben und wo auch Jesus selbst die Taufe empfangen haben soll. Damals war der Jordan etwa 300 m breit. (Blick von Jordanien nach Israel).

Bei der Taufstelle Bethanien sahen wir im Tamariskenwald - neben dem Moabsperling (Passer moabiticus) und dem Stentorrohrsänger (Acrocephalus stentoreus) - diese beiden Gelbsteissbülbüls (Pycnonotus xanthopygos). („Bülbül“ bedeutet Nachtigall).

Unsere Wegfahrt von der Taufstelle Bethanien wurde von sehr illustren Zaungästen beobachtet, nämlich von zwei Smaragdspinten (Merops orientalis cyanophrys). Diese Art gehört zur Ordnung der Rackenvögel und zur Familie der Bienenfresser.

Hier einer der beiden Smaragdspinte etwas grösser. In Afrika gräbt der monogame Smaragdspint alleinstehende bis zu 2 m lange Bruthöhlen in Sandbänke. In Indien jedoch brütet er auch in Kolonien von bis zu 30 Brutpaaren.

Blick von unserer Suite im Hotel „Dead Sea SPA“ auf die hoteleigene Poolanlage und das Tote Meer, effektiv heute ein - noch - ca. 800 km² grosser, vom Jordan gespeister, abflussloser Salzsee mit einer Wasseroberfläche 400m unter dem Meeressspiegel..

Der Salzgehalt des Toten Meeres liegt bei rund 30% (Mittelmeer: 3,8 %). Deshalb trägt das Wasser den menschlichen Körper ausserordentlich gut. In der Tat blieb auch ich, wie ein Korken an der Oberfläche, ohne irgend eine Schwimmbewegung zu machen.

Palmtaube (Streptopelia senegalensis), auch Senegaltaube genannt, in den Anlagen des Hotels. Die Palmtaube ist zwar ein Vogel arider Dornbuschsavannen, aber man findet sie auch in stark vom Menschen gestalteten Lebensräumen.

Blick vom Hotel Dead Sea auf den Sonnenuntergang auf der westlichen, israelische Seite des Toten Meeres.

Landschaft im Wadi Araba südlich des Toten Meeres.

Eidechse (Art unbekannt) Im Wadi Araba.

Die Fenyan Eco Lodge im Wadi Dana, am Eingang zum rund 300 qkm grossen Nationalpark.. Der Strom stammt hier aus einer Solaranlage. In der Nacht werden die Räumlichkeiten mit Kerzen beleuchtet. Lebensmittel stammen von Bauern der Umgebung.

Die Fenyan Eco Lodge erreicht man über eine weglose, felsige Landschaft nur im Konvoi mit Geländewagen mit Vierradantrieb. Bei einem Zwischenhalt entdeckten wir diese attraktive Heuschrecke (Art unbekannt).

Im Dana Nationalpark wurden etwa 600 Pflanzen-, 200 Reptilien- und Säugetierarten sowie mehr als 150 Vogelarten gezählt. Hier ein Halsbandschnäpper (Picedula albicollis) unmittelbar bei der Fenyan Lodge (Dana NP).

Der gleiche Halsbandschnäpper (Picedula albicollis) bei der Fenyan Lodge, kurz nach dem Start.

Auch der Schwarzschwanz (Cercomela melanura) liess sich in unmittelbarer Nähe der Lodge beobachten. Diese Art ist ein Jahresvogel in der Region (Sinai Halbinsel, Negev Wüste, Region ums Tote Meer, Jordan Tal, Berge um Aqaba etc.).

Zwei Palmtauben (Streptopelia senegalensis) zeigen sich bei bester Beleuchtung unmittelbar bei der Fenyan Lodge. Wie bereits erwähnt, gehören zu der Vielzahl der von ihr bewohnten Lebensräume auch Gärten, Parkanlagen, Oasen und Palmenhaine.

Auf einer Exkursion ins pittoreske Wadi Dana sahen wir immer wieder Greifvögel (Gänsegeier, Steinadler, Schlangenadler, Steppenadler, Schreiadler) teilweise in grosser Zahl (Falkenbussarde), welche sich, die Thermik nutzend, in die Höhe schraubten.

Im Wadi Dana stiessen wir immer wieder auf Behausungen der nomadisierenden Beduinen: Langgestreckte, schwarze oder braune Zelte, gefertigt aus dunklem Ziegenhaar (Beit esh-Shaar = Haus aus Haaren). Die Zelte öffnen sich meist nach Süden (gegen Mekka)

Um die Zelte der Nomaden suchen Hühner und Kaninchen ihr Futter, ebenso wie Hängeohrschafe und Hängeohrziegen, Esel oder Dromedare. Immer wieder sieht man Hunde, welche das Lager, die Menschen und die Tiere aufmerksam bellend verteidigen.

Blick ins Wadi Dana im Dana NP mit seiner interessanten Vegetation (hier wilde Oleandersträucher). „Wadi“, französisch „Oued“, bezeichnet einen zeitweilig austrocknenden Flusslauf in einem Trockental in den Wüstengebieten Nordafrikas und Vorderasiens

Schwarzschwanz (Cercomela melanura) im Dana NP. Die Art brütet in der Tat in solch wüstenartigen Berggegenden, in Wadis und an felsigen Hängen mit einzelnen Büschen und Akazien.

Zwei Smaragdspinte (Merops orientalis cyanophrys) im Wadi Dana, in Richtung Fenyan. Von einer niedrigen Sitzwarte aus jagen diese Vögel Insekten, vorwiegend Bienen, Wespen und Ameisen im Flug.

In diesem Wadi machten wir auf unserem Weg vom Dana NP nach Wadi Musa und Petra eine kurze Exkursion in der Hitze des späteren Vormittags und sahen u.a. die Wüstenprinie (Scotocerca inquieta) und eine Gruppe von Graudrosslingen (Turdoides squamiceps).

Hier befinden wir uns nach einem imposanten Aufstieg über eine sich windende Bergstrasse auf einem Pass SW von At-Tafila in der Nähe von Snafha. Der Blick geht noch einmal in die Ebene und gegen das Tote Meer.

Wir befinden uns immer noch auf demselben Pass, SW von At-Tafila in der Nähe von Snafha, schauen aber vom jordanischen Hochland in die Tiefe des Wadi Dana und den Dana Nationalpark.

Im Crown Plaza Guesthouse in Wadi Musa, bzw. Petra verbrachten wir zwei Nächte. Der Stein unter dem das Wasser der Ain Musa-Quelle hervorquillt, soll die Spuren des Hirtenstabes zeigen, mit dem Moses das Wasser schlug.

Dies ist der breite Schotterweg, der vom Visitor Center zum Eingang des Sik führt. Die frei stehenden Blockgräber stammen aus der zweiten Hälfte des 1. Jahrh. n. Chr.

In einer Felswand auf unserem Weg zum Eingang des Sik sonnte sich dieser Hardun (Laudakio stellio). Effektiv bevorzugt der wärmebedürftige Hardun oder Schleuderschwanz felsige Regionen mit starker Sonneneinstrahlung (bis zu 60°C werden toleriert).

In den Felswänden im Eingangsbereich des Sik entdeckten wir auch diese Geckos (Art unbekannt). Der „Sik“ ist eine etwa 1,2 km lange Felsschlucht die an der engsten Stelle nur etwa 2 m breit ist. Er bildete den wichtigsten Zugang zur antiken Stadt Petra.

Neben Reptilien waren die Felswände im Eingangsbereich zum Sik auch von einigen Vogelarten bevölkert: Hier zwei Steinschwalben (Ptynoprogne fuligula). Der Sik war zur Hochphase von Petra im 2. Jahrh. v. Chr. wie auch heute noch der Hauptzugang zur Stadt.

Dieselbe Steinschwalbe (Ptynoprogne fuligula), dank Teleobjektiv etwas grösser.

Auf beiden Seiten des Sik erkennt man sanft geschwungene Wasserleitungen, die das lebensspendende Nass in nabatäischer Zeit von der Mosesquelle in Wadi Musa nach Petra leiteten. Der Boden war ursprünglich mit grossen Kalksteinen gepflastert.

Die Begegnung mit dem ersten Monument der Nabatäerstadt Petra könnte nicht dramatischer inszeniert werden: Der Sik verengt sich zu einem schmalen Schlitz und gibt dann den Blick frei auf die Fassade des Khazne Al-Firaun, des „Schatzhauses“.

Die in den Fels gehauene Fassade ist 40 m hoch und 25 m breit. Das Bauwerk wurde im Zeitraum vom 1. Jh. v. Chr. bis zum 2. Jh. n. Chr. geschaffen. Es handelte sich sehr wahrscheinlich um eine Grabanlage und nicht dazu einen Pharaonenschatz zu sichern.

Nach dem Schatzhaus weitet sich der Sik und wird von hohen Felsgräbern flankiert. Mit ihren Treppen- und Zinnen-Fassaden, die ihnen geradezu wehrhaften Charakter verleihen, weisen sie die typischen Merkmale der nabatäischen Sepulkralarchitektur auf.

An der Theaternekropole vorbei geht es zum Aphitheater, das unter König Aretas zwischen 4 v. Chr. und 27 n. Chr. gebaut und von den Römern erweitert wurde. Es bot etwa 8000 Zuschauern Platz. Die Nabatäer haben diplomatisch eine Eroberung Petras verhindert

Nach dem Theater öffnet sich der Blick auf die monumentalen Grabfassaden der sogenannten Königswand. Man nimmt an, dass in diesen Grabanlagen hohe Würdenträger und Mitglieder des nabatäischen Königshauses beigesetzt wurden.

Die Strassen der Handelmetropole Petra waren ursprünglich wohl erfüllt von einem stetigen Kommen und Gehen von Menschen und Tieren (Kamele, Esel, Pferde), vorbei am geschäftigen Treiben der Marktstände, wo Kostbarkeiten aus aller Welt feilgeboten wurden.

Die Hauptachse der Stadt (parallel zum Bachbett des Wadi Musa) wurde zwischen 76 und 114 n.Chr. gepflastert (Cardo maximus). Beidseits dieser Säulenstrasse erhoben sich auf Terrassen die grossen öffentlichen Bauten sowie drei Märkte mit kleineren Läden.

In der felsigen Landschaft beim Aufstieg über die 800 Stufen zum Ed-Deir, dem „Kloster“ entdeckten wir auch wieder, den wärmebedürftigen Hardun (Laudakio stellio).

Die Rückenfärbung des Harduns ist hell- bis dunkelgrau, braun oder - bei starker Besonnung (!) - sogar fast schwarz. Die Zeichnung ist unregelmässig. In der Paarungszeit sind die Männchen recht auffällig rötlich oder orange gefärbt.

Hardune fressen vor allem Grillen, Käfer und Heuschrecken, selten auch kleinere Eidechsen und Jungmäuse. Sie kommen auch im türkischen Anatolien, in Zypern, Griechenland und Mazedonien vor und sind damit die einzige auch in Europa vorkommende Agamenart.

Auf ihren erhöhten Sitzwarten zeigen die Tiere oft „Kopfnicken“. Es handelt sich wohl um eine Form der Territoriumsmarkierung. Sie leben meist in Gruppen (ein dominantes und einigen rangniedere Männchen und mehreren Weibchen und halbwüchsige Jungtiere).

Dieses Europäische (oder Gewöhnliche) Chamaeleon (Chamaeleo chamaeleon) war In einem kleinen Busch bei einem ausgetrockneten Bachbett. Es ist normalerweise hell- oder olivgrün, mit zwei unregelmässigen, weissen Längsbändern, aber kann seine Farbe wechseln

Als insektenfressender Vogel des offenen Geländes hält dieser Schwarzrückensteinschmätzer (Oenanthe monacha) von seiner Warte aus Ausschau nach Nahrung.

Die Steinlerche (Ammomanes deserti) ist eine an Wüstenhabitate angepasste Lerchenart. Sie ist in Nordafrika, sowie in Vorder- und Zentralasien verbreitet. Das Gefieder gleicht in seiner Färbung dem sandigen Untergrund, auf dem der Vogel hervorragend get

Nach einem stündigen Aufstieg über 800 Stufen öffnet sich der Blick auf einen der schönsten und imposantesten Felsbauten Petras: „Ed-Deir“, das „Kloster.“ Es beeindruckt insbesondere auch durch die gewaltigen Ausmasse (47 m breit und 43 m hoch)

Der irreführende Name Ed-Deir (arabisch: „Kloster“) ist möglicherweise auf eine spätere Nutzung als Einsiedelei zurückzuführen. Weil es im Felsensaal von Ed-Deir keine Nischen für die Totenbestattung gibt, war es wohl kein Mausoleum, sondern ein Tempel.

In der Umgebung von Ed-Deir fanden sich auch kleinere Eidechsen (Art unbekannt). Mit seinen 800 in Stein gehauenen Denkmälern (Gräber, Kultnischen, Wasserleitungen, Tempel etc.) ist Petra übrigens von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden.

Beim Abstieg von Ed-Deir sahen wir den Einödgimpel auch Sinaigimpel genannt (Carpodacus erythrinus). Die Geschlechter unterscheiden sich in der Färbung: Das Weibchen ist beige bis sandgrau, das geschlechtsreife Männchen hat eine prächtige rote Bauchseite.

Der scheue Einödgimpel besiedelt kahle, wüstenhafte Bergregionen bis zu 3350 m über Meer. Er kommt an Berghängen, in Felswüsten, Wadis, Klippen und Schluchten mit Wasserstellen in der Nähe vor. Wir haben ihn also in einem typischen Lebensraum sehen können

„Unermesslich vom Echo widerhallend und göttlich“ - so charakterisierte Lawrence von Arabien die grösste und eindrucksvollste Wüstenlandschaft Jordaniens, das Wadi Rum. 1962 wurde hier auch der legendäre Historienfilm „Lawrence of Arabia“ gedreht.

Bei einer Exkursion im Wadi Rum sahen (und hörten) wir das Arabische Wüstenhuhn, die Wüstenprinie, den Kappen- und den Sahara Steinschmätzer. Leider gelang mir kein scharfes Bild (flimmernde Luft, grosse Distanz)). So hielt ich mich an die Reptilienfauna

Immer wieder huschte nämlich irgendwo eine Eidechse im Sand davon und suchte Schutz unter einem kleinen Busch. Mit etwas Geduld gelang es tatsächlich sie hie und da aufs Bild zu bannen (Art unbekannt).

Wind und Wetter schliffen über jahrtausende den rötlichen Sandstein des Wadi Rum zu bizarren Formen (im Hintergrund „die sieben Säulen der Weisheit“). Dass es in der Tat stürmisch zugehen kann, erlebten auch wir, als starke Winde den Sand aufwirbelten.

Zur Abwechslung assen wir in einem Beduinenzelt in der Nähe von Diseh zu Mittag. Die Wände aus Ziegenhaar hielten den Wind (und den Sand) ab und die Temperatur in der luftigen Behausung war sehr angenehm. Und die Kostbarkeiten mundeten vorzüglich.

Nachdem wir Aqaba, die Hafenstadt am Roten Meer, erreicht hatten, machten wir eine Exkursion in den Stadtpark, wo uns die attraktivsten Vogelarten geradezu vor die Füsse flatterten. Hier eine Glanzkrähe (Corvus splendens) mit ihrem glänzenden Gefieder.

Ein Ortolan (Emberiza hortulana) im Stadtpark von Aqaba. Er überwintert im subtropischen Afrika nördlich der Sahelzone. Nach fünf Monaten kehrt er im April bis Mai nach Europa zurück (trockenwarme Standorte). Er befand sich also in Aqaba auf dem Durchzug.

Auch bei diesem Vogel, dem Wendehals (Jynx torquilla), dürfte es sich um einen Durchzügler (Ostzieher) handeln. Er ist nämlich der einzige Langstreckenzieher unter den europäischen Spechten und überwintert südlich der Sahara.

Das Blaukehlchen (Luscinia svecica) ist eine weitere europäische Art, die wir als Durchzügler im Stadtpark von Aqaba sehen konnten. Auch sein Überwinderungsgebiet liegt in Nordafrika oder gar südlich der Sahara.

Auch den Maskenwürger (Lanius nubicus), einen weiteren Durchzügler, sahen wir im Stadtpark von Aqaba. Sein Brutgebiet liegt im östlichen Mittelmeerbereich und in Kleinasien, die Überwinterungsgebiete in der östlichen Sahelzone südlich der Sahara.

Ein weiterer Durchzügler im Stadtpark von Aqaba: Der Rotkopfwürger (Lanius senator). Das Brutgebiet dieses Zugvogels ist auf die südwestlichen Paläarktis (MIttelmeerraum !) beschränkt, . Die Überwinterungsgebiete liegen in der Sahelzone südlich der Sahara

Auf der Fahrt von Aqaba nach Dana entdeckten wir in den Felswänden Chukarhühner, und auf dem trockenen Boden des Hochplateaus bei al-Hashimyya auch eine Saharaohrenlerche (Eremophila alpestris), die sich zu Fuss ausserordentlich geschickt bewegte.

Das „Dana Guesthouse“ (im Dana Nationalpark), wie die Fenyan Lodge, ebenfalls nur mit Naturmaterialien eingerichtet, bot eine herrliche Aussicht auf das Wadi al-Araba. Auf den Berghängen liessen sich sogar Nubische Steinböcke (Capra nubiana) beobachten.

In der Umgebung des Dorfes Dana sahen wir auch mehrere Mittelmeersteinschmätzer (Oenanthe melanoleuca), hier ein Männchen. Die Art ist ein Langstreckenzieher und verbringt den Winter südlich der Sahara. Seine Brutgebiete liegen in der südlichen Paläarktis

Der Mittelmeersteinschmätzer (Oenanthe melanoleuca) zeigt, wie die meisten Vertreter der Gattung Oenanthe, bezüglich der Färbung einen sehr ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Dieses Weibchen wurde am selben Standort fotografiert, wie das Männchen.

Auch in Dana sahen wir den Gelbsteissbülbül (Pycnonotus xanthopygos). Sein Verbreitungsgebiet zieht sich von der südlichen Türkei bis in die arabischen Länder und Israel. Alle Bülbüls sind Standvögel u.a. auch in der Nähe von menschlichen Siedlungen.

Der Tristramstar (Onynchogranthus tristramii) ist an Wüstenhabitate angepasst. Mit seinen im Fluge sehr auffälligen, orangefarbenen Handschwingen ist er unverwechselbar. Entlang dem Toten Meer haben wir die gesellige Art in grösseren Schwärmen gesehen.

Das ist nicht ein Ortolan (Emberiza hortulana), wie in Aqaba, sondern ein Grauortolan (Emberiza caesia). Er hat einen unverkennbaren leuchtend blaugrauen Kopf. Die Kehle und der Bartstreif sind zimtbraun (nicht gelb) und der Schnabel ist rötlich-pink.

Der Grauortolan, der hier wie ein Pfeil von einem Felsausguck zum nächsten schiesst, liebt steinige Abhänge mit vereinzelten Büschen und Bäumen (wie in Dana) und Halbwüsten. Er überwintert südlich des Roten Meeres und brütet in SE-europa und Vorderasien.

Den Jerichonektarvogel (Nectarinia osea) haben wir am Jordanufer, im Wadi Dana, in Aqaba, aber auch in Dana gesehen. Er ist im Gebiet Jahresvogel. Mit dem Schnabel und der langen Zunge saugt er, wie ein Kolibri, Nektar auf Ästchen stehend aus den Blüten.

Der Zederngirlitz (Serinus syriacus), in Dana, war einer der Höhepunkte der Reise: Er brütet nämlich nur an Berghängen und in höher gelegenen Gebieten mit vereinzelten Büschen und Bäumen im Libanon und den Grenzgebieten zu Syrien und Israel (= Endemit !).

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