Tanzania II - Thomas Althaus - Zoologe

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Tanzania II

Olduvai Gorge, Serengeti National Park (private Reise im Jahre 2005)

Blick auf der Fahrt vom Ngorongoro Kraterrand hinunter in die Serengeti Ebene.

Dies ist die Olduvai Schlucht (eigentlich Oldupai), die Wiege der Menschheit. Bekannt wurde die Schlucht durch die Funde vieler pleistozäner Fossilien von Frühmenschen und viele uralte Steinwerzeuge (Oldowan genannt), die ältesten etwa 2,6 Mio. Jahre alt.

In der Olduvai Schlucht war es möglich, Schicht um Schicht in die Tiefe zu graben, bis auf die Anfänge menschlicher Überreste. Blau:1,72-2 Mio Jahre alt, Lila: 1,2 - 1,75 Mio Jahre alt, Purpur: 600‘000 – 800‘000 Jahre, Hellblau 400‘000 – 600‘000 Jahre.

1911wurde die Fundstelle durch Zufall entdeckt. 1931 begannen die systemtischen, wissenschaftlichen Grabungen (unter Leitung von Louis und Mary Leakey). Im Olduvai Museum sind Fundstücke ausgestorbener Tiere (Schafe, Büffel, Elefanten etc.) ausgestellt.

17 Jahre nach Beginn der Ausgrabungen entdeckte Mary Leakey 3 Millionen Jahre alte eindeutige versteinerte Fusspuren von Frühmenschen (Hominiden). Es sind die Spuren von zwei grösseren, zwei etwas kleineren und wirklich kleinen Füssen (Eltern mit Kind ?).

Graubülbül (Pycnonotus barbatus) (Olduvai Gorge)

Weissbrauen-Heckensänger (Cercotrichas leucophrys ?) (Olduvai Gorge)

Agame (Agama mwanzae), hier ein Männchen in der Nähe der Eingangspforte zum Serengeti NP. Das Verbreitungsgebiet dieser Art liegt inselartig innerhalb des Verbreitungsgebietes der ähnlichen Siedleragame (Agama agama ).

Agama mwanzae Weibchen. Dieses ist viel unscheinbarer gefärbt. Manchmal nehmen unterlegene Männchen ebenfalls diese Farbe an. (Serengeti NP)

Starwebervogel (Dimenellia dinemelli) (Serengeti NP)

Ein Grant Gazellen Bock (Nanger granti). Während die Gnus und Zebras die Serengeti im Juli nach Norden gegen den Masai Mara NP in Kenya verlassen, bleiben die Grant Gazellen zurück (sie benötigten fast kein Wasser). Ruhende Böcke stellen sich sichtbar hin

Derselbe Grant-Gazellen Bock und seine Umgebung: Ein Meer von Gras, ohne andere Huftiere weit und breit. (Serengeti NP)

Im Grasmeer der Serengeti können sich zwar auch Löwen verstecken, aber wenn es weit und breit keine grösseren Beutetiere mehr hat, ist das Leben nicht leicht...

Diese Löwin hat sich einen erhöhten Platz gesichert, um das Gelände besser überprüfen und Beutetiere leichter entdecken zu können. (Serengeti NP)

Als wir in der Serengeti waren, sahen wir tatsächlich praktisch keine Gnus und Zebras mehr, aber andere Arten, wie die Grant Gazelle und die hier abgebildete Thomson Gazelle (Eudorcas thomsonii) entdeckten wir nach wie vor in grossser Zahl.

Wenn so viele kleinere Huftierarten nach wie vor den Park bevölkern, muss der Gepard (Acynonyx jubatus) keinen Hunger leiden .(Serengeti NP)

Dieser Gepard geht gegen Abend auf Pirsch. Effektiv haben wir, kurz nachdem wir in den Park hineingefahren waren, eine Gepardenjagd auf eine Thomsongazelle unmittelbar neben der Strasse von A – Z mitverfolgen können. Sehr eindrücklich !

Thomson Gazellen (Eudorcas thomsonii) sind gekennzeichnet durch den schwarzen Streifen auf der Körperseite und die langen Hörner. Sie könnten mit dem Springbock verwechselt werden, aber die beiden Arten kommen nicht in den gleichen Gebieten vor.

Zwei Leierantilopen, der Art (Damaliscus lunatus), also Tsessebes (Serengeti NP)

Eine Tüpfelhyäne (Crocuta crocuta) kehrt am Morgen zurück von ihren nächtlichen Streifzügen (Serengeti NP)

Die Gabelschwanzracke (Coracias caudata) ist zwar der Nationalvogel Kenias und Botswanas, kommt aber auch im Serengeti NP in Tansania vor.

Eine Junggesellengruppe von Impalas (Aepyceros melampus melampus). Entgegen den „Schwarznasenimpalas“ von Namibia haben die Impalas im Serengeti NP keinen schwarzen Streifen auf der Nase (aber nach wie vor den schwarzen Haarbüschel an den Fersen).

Immer wieder entdeckt man, von der Strasse her, Löwen im hohen Gras (Serengeti NP).

Unser Zelt im Camp des Serengeti NP. In einer Nacht hörten wir Löwengebrüll aus ca. 100 m, dann aus ca. 50 m und dann so nahe, dass die Luftvibrationen im Zelt spürbar waren. Zuletzt ist ein Löwenpaar durchs Camp spaziert, um am Wasserhahn zu trinken.

Ein wunderschöner Sonnenaufgang liess uns die Aufregung der vorangehenden Nacht wieder vergessen. (Serengeti NP)

Auch die Grüne Meerkatze (Cercopithecus aethiops pygerythrus) geniesst die Morgensonne (Serengeti NP)

Eine Ansammlung von Marabus (Leptoptilos crumeniferus). Obwohl sie zu den Störchen gehören, und auch Fische und Amphibien fressen, sind sie vor allem nützliche Aas und Abfallvertilger (Serengeti NP)

Schwarzstirnwürger (Lanius minor), ein Vogel, dessen Brutgebiet vom östlichen Mitteleuropa bis zur Mongolei reicht. Er zieht dann ins südliche Afrika in sein Überwinterungsgebiet (Serengeti NP)

Eine Gruppe von Graumantelwürgern (Lanius excubitoroides). Im Gegensatz zum Schwarzstirnwürger leben diese Vögel ganzjährig in Afrika. Es sind sehr gesellige Vögel, die meist in kleinen Gruppen zusammenleben(Serengeti NP)

Buschbock oder Imbabala (Tragelaphus sylvaticus). Sein bevorzugter Lebensraum sind Wälder und Buschwerk in Wassernähe. Da es in der Serengeti nicht allzu viele Wälder und Ufergehölze hat, ist er dort eine eher seltene Antilopenart.

In der Serengeti gibt es auch Elefanten und in den weiten Grasebenen sind sie auch gut zu sehen, aber häufig sind sie nicht (nur etwa 2100). Weil sie so gut sichtbar sind, sind sie in früheren Jahren wegen ihres Elfenbeins immer wieder gewildert worden.

Heute sieht man in der Serengeti auch vermehrt wieder Jungtiere und kleine Kälber, wie dieses kleine Kerlchen, welches unternehmungslustig seine grossen Ohren abspreitzt. Na ja, bei diesem Schutz durch den grossen Bullen lässt sich einfacher frech sein.

Im Serengeti Hippopool herrschte bei unserem Besuch sichtlich Wassermangel und die vielen Flusspferde (Hippopotamus amphibius) drängten sich im letzten Rest des schlammigen Wassers zusammen.

Da Flusspferde die Gewohnheit haben, im Wasser zu koten und mit dem Schwanz den Kot noch herumzuspritzen, kann man sich vorstellen, dass die Tiere hier bald in einer unangenehm riechenden Brühe von wenig Wasser und reichlich eigenen Exkrementen badeten.

Kein Wunder, dass es dort, wo man – gezwungenermassen - so eng zusammengedrängt wird, hie und da zu kleineren Auseinandersetzungen kommt (Hippopool Serengeti NP)

In diesem letzten grösseren Wasserloch lebten, zusammen mit den Flusspferden und ohne ihnen etwas zu tun, auch einige Nilkrokodile (Crocodylus niloticus). Hier ein besonders mächtiges Exemplar. Das Tier war etwa 5 Meter lang.

Sekretär (Sagittarius serpentarius). Den Namen hat er von den schwarzen Federn am Kopf. Er ist kein Storch oder Reiher, sondern ein grosser, langbeiniger Greifvogel. Seine bevorzugte Nahrung sind Schlangen, die er mit einem Tritt in die Wirbelsäule tötet.

Die Massai Giraffen (Giraffa camelopardis tippelskirchi) bleiben das ganze Jahr über in der Serengeti. Als Blattfresser brauchen sie nicht, wie die Grasfresser Gnu und Zebra weite Wanderungen zu unternehmen, um die erforderliche Nahrung zu finden.

Die Giraffe (hier ein riesiger Massai-Giraffenbulle) ist das Nationaltier Tansanias. Solche Tiere werden etwa 4,5 Meter hoch und wiegen über 1000 Kilo. (Bild gemacht auf dem Weg von der Olduvai-Schlucht zum Serengeti NP).

Giraffen erstaunen einen immer wieder. Dieses Tier unternahm, um zu seiner begehrten Nahrung zu kommen, eine kleine Klettertour auf eine der diversen Kopjes, welche für das Landschaftsbild der Serengeti ebenfalls charakteristisch sind.

Im Jahre 1990 gab es nur noch ca. 16‘000 Kaffernbüffel in der Serengeti. Der Bestand ist leider bis heute relativ stabil auf diesem sehr niedrigen Niveau geblieben (wegen Wilderei ?). Vor allem im Norden des Parks gibt es bis heute keine Büffel mehr.

In der Mittagshitze entdeckten wir plötzlich im Gras neben der Strasse diesen Löwenkopf mit der mächtigen Mähne und hielten an, um zu beobachten, was weiter geschehen würde.

Plötzlich stand der Mähnenträger auf und schritt langsam durchs Gras von seinem Ruheplatz weg.

Wir staunten nicht schlecht, als sich ein zweites, ebenso schönes, starkes Löwenmännchen zum ersten gesellte und ebenfalls davon zog. Vermutlich handelte es sich um zwei Brüder.

Allmählich näherten sich die beiden der Strasse und damit auch unserem Auto. Es waren herrliche Tiere.

Beide hatten schon gar nicht mehr Platz auf demselben Bild, so nahe waren sie uns bereits gekommen.

Und dann drehten sie und kamen geradewegs auf uns zu. Allmählich wurde es uns etwas unheimlich und wir zogen uns ins Innere des Safaribuses zurück.

Die beiden Löwen marschierten dann in aller Ruhe unmittelbar neben unserem Fahrzeug vorbei weiter. Wenn ich die Hand zum Fenster hinausgestreckt hätte, hätte ich durch die Mähnen fahren können. Aber ich liess es besser bleiben...

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